Zehntausende Menschen, Unternehmen und Organisationen säen Blumen für hungrige Bienen und andere Bestäuber aus. Das bringt die Artenvielfalt enorm voran und ist insbesondere für bestäubende Insekten wie Wildbienen und Hummeln gut. Tom van de Beek, der Initiator von The Pollinators, erklärt, wie Sie mitmachen können.
Wer sind The Pollinators?
Als wir den Tausendsassa in Sachen Nachhaltigkeit und Gründer von The Pollinators, Tom van de Beek, anrufen, um über die Bedeutung von bestäubenden Insekten zu sprechen, kommt zunächst keine Verbindung zustanden. Er lebt auf dem Landgut Eerde in Ommen, Overijssel, einem der letzten Gebiete ohne Netz in den Niederlanden. Und dennoch lebt Tom an einem Ort, von dem viele träumen: einem kleinen Häuschen mitten im Wald – weit weg von der Stadt, dem Lärm und der Umweltverschmutzung und fast völlig autark.
Das Haus hat Sonnenkollektoren, einen Gemüsegarten und einen Obstgarten mit Apfel-, Kirsch- und Birnbäumen. Letztes Jahr pflanzte er einen Walnuss- und einen Mandelbaum. Und er kann auch Blaubeeren ernten. In diesem Sommer werden Bienen in den Bienenstock einziehen. Nur für die Warmwasserbereitung braucht Tom Gas, aber in Kürze wird eine Wärmepumpe eingebaut. Tom grinst fröhlich: „Wenn in der Welt alles zusammenbricht, komm einfach zu mir.“ Dann setzt er ernster hinzu: „Wir bereiten uns nicht auf die Apokalypse vor, aber ich mache mir große Sorgen über die Lage in der Welt, über Pandemien, den Krieg in der Ukraine und den Klimawandel. Ich glaube nicht, dass sich das ändern wird, es wird nur noch extremer. Ich suche nach einer Möglichkeit, damit zu leben. Meine Arbeit, die eine Verbindung zwischen Mensch und Natur herstellt, trägt dazu bei.“
„Ich suche unablässig nach Möglichkeiten, wie ich selbst einen Beitrag zu unserer Welt leisten kann“, erläutert Tom weiter. „Gleichzeitig möchte ich auch andere dafür begeistern. Wir müssen nicht nur an nachhaltigen technischen Innovationen, an Gesetzen und Vorschriften arbeiten, sondern vor allem an unserem Umgang mit der Natur.“ Mit seinen verschiedenen Unternehmen und Stiftungen setzt er sich bereits seit seiner Schulzeit für dieses Anliegen ein. „Unsere Einstellung zur Natur bestimmt letztlich, wie wir mit unserem Planeten umgehen. Viele Menschen haben den Bezug zur Natur verloren. Ich möchte dazu beitragen, das wiederherzustellen.“
Tom van de Beek erklärt: „Das Wohlergehen von Bienen und anderen Bestäubern macht mir seit langem Sorgen, da sie eine wichtige Rolle in unserem Ökosystem spielen und für eine gesunde Lebensmittelversorgung unverzichtbar sind.“
Aufmerksamkeit für die hungrige Biene
Eine Möglichkeit, den Bezug des Menschen zur Natur wiederherzustellen, besteht darin, auf die Bienen aufmerksam zu machen. „Ohne Bestäubung entsteht schließlich kein Leben“, erläutert Tom. „Das Wohlergehen von Bienen und anderen Bestäubern macht mir seit langem Sorgen, da sie eine wichtige Rolle in unserem Ökosystem spielen und für eine gesunde Lebensmittelversorgung unverzichtbar sind. Um auf spielerische und verständliche Weise darauf aufmerksam zu machen, haben wir The Pollinators gegründet. Mit The Pollinators schaffen wir einerseits einen gesünderen Lebensraum für bestäubende Insekten und sensibilisieren zum anderen für die Interessen dieser Tiere.“
Eine Lebensmittelbank in Ihrer Nähe
Die Saatgutpakete werden von The Pollinators über so genannte Lebensmittelbanken für Insekten verteilt. Tom berichtet: „1.500 Menschen engagieren sich als solche Lebensmittelbanken in ihrem Viertel. Sie verteilen von zu Hause aus oder an anderen Orten Samenpäckchen mit biologischen, einheimischen Blumensorten an ihre Nachbarn. Auf der Karte auf der Website von The Pollinators finden Sie auch in Ihrer Nähe eine Lebensmittelbank, bei der Sie ein Päckchen abholen können. Was wir tun, ist sehr niedrigschwellig. Wirklich jeder kann mitmachen.“
Tom erzählt: „Unsere Aktion sorgt also ganz direkt für mehr Blumen und Nahrung für Bestäuber, aber indirekt geschieht noch viel mehr. Wer selbst etwas aussät, muss es auch pflegen. Und wenn es dann wächst und gedeiht und eine dicke Hummel auf deiner Blume landet, dann sorgt das für echte Begeisterung. Plötzlich haben Sie Kontakt zur Natur. Wir stellen auch fest, dass die Menschen immer mehr die Bedeutung von Blumen und Pflanzen verstehen und Pflastersteine aus ihren Gärten entfernen. Oder sie regen zum Beispiel in dem Unternehmen, für das sie arbeiten, zu einem achtsamen Umgang mit der Natur an.“
Community
„Unsere Community besteht derzeit aus etwa 25.000 Menschen, von denen Hunderte ehrenamtlich tätig sind. Jede und jeder kann sich einfach bei The Pollinators anmelden. Fünfzehnhundert Menschen sind als diese Lebensmittelbanken tätig, und es gibt feste Partner wie die Triodos Bank. Darüber hinaus tragen in diesem Jahr 50 Grundschulen und 40 Unternehmen dazu bei, dass der National Seeding Day ein großer Erfolg wird. So arbeiten wir an Veränderungen. Aber letztlich geht es natürlich darum, dass wir alle zu „Bestäubern“ werden, unsere Gärten entsiegeln und dafür sorgen, dass es überall in den Niederlanden wächst, blüht und summt.“
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