Der Earth Overshoot Day markiert jährlich den Tag, an dem wir als Menschheit das Jahresbudget an natürlichen Ressourcen aufgebraucht haben. Danach leben wir ökologisch gesehen „auf Pump“ – wir verbrauchen Ressourcen, die eigentlich zukünftigen Generationen zustehen, und blasen weiter CO in die Atmosphäre. 2025 fällt der globale Earth Overshoot Day voraussichtlich auf den 24. Juli früher als im Vorjahr (1. August). In einigen Ländern, wie Deutschland, ist der nationale Overshoot Day sogar noch früher: Hier ist er bereits am 3. Mai – also ganze 243 Tage vor Jahresende.

Deshalb braucht es dringend Veränderungen – weltweit, aber auch vor Ort. Besonders in jenen Sektoren, die besonders viel verbrauchen. Ein zentrales Beispiel: der Bau. Die Branche verschlingt nicht nur enorme Mengen an Rohstoffen, sondern verursacht auch riesige Mengen CO und Abfall. Wer den Earth Overshoot Day nach hinten verschieben will, kommt am Thema Bauen nicht vorbei.

Wie der Bausektor den Overshoot mitverantwortet

Die Rolle der Bauwirtschaft ist kaum zu überschätzen: Die Zementindustrie allein ist für rund 8 % der weltweiten CO-Emissionen verantwortlich. Und insgesamt verursachen Gebäude derzeit etwa 37% der energiebedingten Emissionen. Ein Teil davon entsteht durch den Energieverbrauch im laufenden Betrieb ein großer Teil aber bereits bei Herstellung, Transport und Bau. Hinzu kommt: Viele Materialien lassen sich später nur schwer recyceln. Häufig fehlen eine sortenreine Trennung, nachhaltige Rückbaukonzepte oder durchdachte Entwürfe. Deshalb machen Bau- und Abbruchabfälle fast 40 % des gesamten Müllaufkommens in der EU aus – Tendenz steigend.

Bauwende braucht Finanzierung – und klare Prioritäten

Um diesen Trend umzukehren, braucht es nachhaltiges Bauen – und entsprechende Finanzierung. Wenn der Sektor ressourcenschonend und zirkulär wirtschaftet, kann er nicht nur den Overshoot aufhalten, sondern auch zur sozialen Transformation beitragen. Die Triodos Bank setzt genau hier an: mit Projekten, die auf kreislauffähige Materialien, Flexibilität und Wiederverwendung setzen.

Dazu zählen:

  • BV Kietzer Straße 6
    In Berlin-Köpenick entsteht ein neues Wohngebäude aus regional produzierten Ziegeln in Klinkerbauweise. Das Projekt setzt auf eine ressourcenschonende Bauweise und den Einsatz nachhaltiger Rohstoffe. Acht Wohnungen und zwei Gewerbeeinheiten schaffen dabei nicht nur dringend benötigten Wohn- und Arbeitsraum, sondern integrieren sich harmonisch in das historische Stadtbild.
  • Altes Postgelände Strausberg
    Alle 16 Wohngebebäude, die nun gebaut werden, entstehen vollständig in Holzbauweise, wobei das Holz ausschließlich aus dem angrenzenden Kiefernwald des Geländes stammt. Gleichzeitig wird der alte Kiefernwald schrittweise in einen klimaresilienteren Mischwald mit höherer CO₂-Speicherkapazität umgewandelt. Die Energieversorgung der neuen Wohngebäude erfolgt nachhaltig durch Erdwärme und Photovoltaik. Zudem werden gebrauchte Materialien wie Fenster, Türen und andere Bauelemente aus bestehenden Gebäuden in großem Maßstab wiederverwendet, um Ressourcen zu schonen und Abfall zu minimieren.
  • Wohnprojekt KlimaGut
    Das Projekt hat einen starken sozialen und ökologischen Impact. Es setzt auf eine klimapositive Energieversorgung durch 100% erneuerbare Energien, wie Biogas, Blockheizkraftwerk und Photovoltaikanlagen. Die flächeneffizienten Grundrisse tragen nicht nur zur Reduktion des Ressourcenverbrauchs bei, sondern ermöglichen auch bezahlbare Mieten. Die Verwendung nachhaltiger Baustoffe sorgt für eine langfristige Nutzung, während die begrünten Dächer zusätzlich die Ökobilanz des Projekts verbessern. Zudem wird eine Clusterwohnung in Kooperation mit einem gemeinnützigen Träger für betreutes Wohnen genutzt.

Ein nachhaltiges Gebäude nach dem anderen

Der 3. Mai muss nicht der Earth Overshoot Day bleiben. Mit nachhaltigen Bauprojekten lässt er sich Schritt für Schritt nach hinten verschieben. Denn die Bauwirtschaft hat – gerade wegen ihrer Umweltwirkung – enormes Potenzial zur Veränderung. Die wichtigsten Erkenntnisse?

  1. Zirkuläres Bauen senkt die Umweltbelastung deutlich.
  2. Nachhaltigkeit muss für alle bezahlbar sein.
  3. Durchdachte Finanzierung beschleunigt den Wandel.

So trägt die Triodos Bank ihren Teil zur Transformation bei – und baut weiter an einer besseren Zukunft. Ein Ziegel nach dem anderen.