Die Schattenseiten des konventionellen Tourismus

Die Tourismusindustrie ist ein wichtiger Teil des Wirtschaftssystems, der 10,4% des weltweiten Bruttoinlandsprodukts ausmacht und weltweit einen von zehn Arbeitsplätzen schafft. Er spielt auch eine große Rolle für das soziale Wohlergehen. Wer nimmt sich nicht gerne ein paar Wochen frei, um an einem schönen Ort Urlaub zu machen?

Doch der Tourismus hat auch seine Schattenseiten. Er ist für schätzungsweise 11% der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich. Etwa die Hälfte davon stammt aus dem Verkehr, 16% aus der Unterkunft und Verpflegung und 12% aus dem Einkauf. Je mehr Menschen sich das Reisen leisten können, desto größer wird der ökologische Fußabdruck des Tourismus, der sich bis 2050 voraussichtlich verdoppeln wird.

Wir müssen nicht nur die ökologischen Probleme lösen, die der Tourismus verursacht, weil wir uns um die Umwelt sorgen. Auch die Tourismusindustrie selbst muss handeln, wenn sie weiterhin funktionieren will. Extreme Wetterereignisse, Küstenerosion, abbrechende Berggipfel, Verlust der Biodiversität, Beeinträchtigung des Kultur- und Naturerbes und zunehmender Druck auf die natürlichen Ressourcen sind nur einige der negativen Auswirkungen, die den Sektor weltweit stark betreffen.

Ökotourismus als eine Lösung

Ganz auf die Reisen verzichten will die Menschheit wohl kaum Viele Menschen auf der Welt sind zudem finanziell vom Tourismus abhängig. Wie können wir zu nachhaltigen Reisenden werden? Das geht nur, wenn wir bewusst entscheiden, wie wir unseren Urlaub verbringen wollen, und zwar so, dass wir die Natur schützen und eine gerechte und nachhaltige Gesellschaft fördern, durch sogenannten Ökotourismus.

Der globale Ökotourismusmarkt hat 2019 92,2 Milliarden US-Dollar erwirtschaftet und wird bis 2027 voraussichtlich 103,8 Milliarden US-Dollar erreichen. Dieser enorme Geldfluss stellt eine große Chance für eine nachhaltige Entwicklung dar. Öko-Hotels, verantwortungsbewusstes Camping, Sozial- und Umweltprogramme..., es gibt viele Möglichkeiten, die dem Klima und der Gesellschaft insgesamt zugutekommen können.

Der Tourismus wandelt sich, um dem Klimawandel zu begegnen. Immer mehr Akteure der Branche bieten klimafreundliche und sozial gerechte Alternativen an. Die Verbraucher:innen müssen aber auch ihr Verhalten und ihre Entscheidungen beim Reisen ändern.

Wie kann man nachhaltig reisen?

Hier haben wir unsere 6 Tipps für einen nachhaltigen Urlaub zusammengestellt.

  1. Auf Flüge verzichten (nahe Reiseziele): Flüge, selbst Kurzstrecken, stoßen eine große Menge an Treibhausgasen aus. Benutze umweltfreundlichere Alternativen wie Bahn, Bus oder Fahrrad, um deine Ziele zu erreichen und gleichzeitig deinen ökologischen Fußabdruck zu verringern.
  2. (Plastik-)Müll vermeiden: Reduziere deinen eigenen Müll, indem du wiederverwendbare Wasserflaschen, Stofftaschen und Behälter mitnimmst. Kaufe lokale Produkte und vermeide den Kauf von Einwegartikeln.
  3. Die lokale Bevölkerung respektieren: Begegne ihr mit Respekt und Aufgeschlossenheit. Nimm Rücksicht auf Kultur und Religion und informiere dich vorab über Geflogenheiten im Land.
  4. Mit wenig Gepäck reisen: Das Prinzip des minimalistischen Reisens ist nicht nur praktisch, sondern auch nachhaltig. Packe nur das Nötigste ein, um den Energieverbrauch und die Umweltauswirkungen des Transports zu reduzieren. Weniger Gepäck bedeutet auch mehr Flexibilität und Unabhängigkeit während deiner Reise.
  5. Eco-Siegel checken: Bei der Auswahl von Unterkünften, Restaurants und Aktivitäten lohnt es sich, nach anerkannten Umwelt- und Nachhaltigkeitszertifizierungen Ausschau zu halten. Siegel wie das EU Ecolabel, TourCert, die Blaue Flagge oder BioHotels geben dir die Gewissheit, dass die Betriebe bestimmte ökologische und soziale Standards einhalten.
  6. Lokale Wirtschaft unterstützen: Kaufe regionale Produkte, besuche lokale Märkte, Restaurants und Geschäfte, um das örtliche Gemeinwesen zu stärken. Indem du direkt in die lokale Wirtschaft investierst, trägst du dazu bei, Arbeitsplätze zu schaffen und den sozialen und wirtschaftlichen Fortschritt des Reiseziels zu fördern.

Unsere Auswahl an ökologischen Reisezielen in Deutschland

Hier findest du fünf Empfehlungen für umweltfreundliche Reiseziele in Deutschland. Schau doch mal rein, wenn du diesen Sommer nachhaltig verbringen willst. Alle Reiseziele verfolgen nachhaltigen Ansätzen und sind mit Öko-Siegeln ausgezeichnet.

  • Natur-Campingplatz Langenwald (Schwarzwald): Ein toller Campingplatz, direkt im Schwarzwald, an einem Bachlauf, umgeben von Wandermöglichkeiten. Es gibt fast keinen Handyempfang, also abschalten und die Natur genießen.

 https://camping-langenwald.de/en/welcome

  • Campingplatz am Nordseestrand: Ein Campingplatz inmitten von Deichen, Strand und dem UNESCO-Weltnaturerbe Wattenmeer. Es gibt eine große Auswahl an Unterkünften: Von Wohnwagen, Wohnmobilen und Zelten bis hin zu “Pipo-Wohnwagen” und “Nordseekarren”.

 https://www.dornum.de/unterkuenfte-camping/campingurlaub-in-dornumersiel/campingplatz-am-nordseestrand

  • Vegetarische Biopension an der Nordsee: Inmitten alter Obstbäume an der Nordsee liegt das Haus am Watt, eingebettet in eine Landschaft aus Wiesen und Feldern. Im Sommer werden in einigen Schulferienwochen Urlaub rund um den Nationalpark Wattenmeer, Yoga-Familienferien und Kreativkurse für Kinder angeboten.

 https://www.biohotels.info/de/die-bio-hotels/haus-am-watt

  • Hotel & Spa am Biosphärenreservat Bliesgau: Wenn du etwas Gemütliches mit verschiedenen Spa-Angeboten suchst, dann schau dir diese Website an. Neben dem Spa werden verschiedene Aktivitäten wie Wandern oder Radfahren angeboten. Ideal, wenn du einen Aktivurlaub machen willst.

https://peters-jaegersburg.de/

  • Biobauernhof am Bodensee: Ein Biobauernhof mit verschiedenen Schlafmöglichkeiten und Köstlichkeiten in Bioqualität. Wenn du in der Nähe des Bodensees Kontakt mit der Natur und den Tieren haben möchtest, dann schau dir mal die Angebote an.

 https://www.bolderhof.ch/sterngucker-nest/